Mittwoch, 19. Januar 2022
Apokalyptika.
Die Art und Weise, wie derzeit in den Medien über einen eventuellen Krieg gesprochen wird, ist - gelinde gesagt - erschreckend.

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Und was die Pandemie angeht: wir müssen uns jetzt zunächst einmal von dem Gedanken befreien, dass irgendjemand von uns Sterblichen eine Infektion vermeiden kann. Das ist nicht mehr möglich.
Es existiert also keine gespaltene Welt mehr, die aus Gesunden einerseits und Infizierten andererseits bestehen würde.
Wir alle sind Träger des Virus und überstehen unsere Infektionen besser oder schlechter, je nachdem.

THINK!

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NON/apokalyptica - Story um die letzten Apocalyptiker, die verschanzt und verdreckt in einem dunklen Bunker auf ihr Ende warten.

Im Anschluss an die Frage: Was machen wir eigentlich mit den ganzen Apokalyptikern?

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Traumgeschichten: Der gelbe Renault

Kurz gefasst: ich in einem kleinen, schon etwas angeschrummelten, gelben Renault des Nachts auf der Suche nach etwas Größerem, Protzigerem - einem Mecedes, der mir entwendet wurde. Neben mir eine Studien- und Arbeitskollegin, relativ jung, und obwohl ich mir natürlich vormache, keine tiefergehenden Interessen zu verfolgen, so will ich doch beeindrucken.
Wir haben den Diebstahl zusammen bemerkt, als wir das Studiengebäude verließen. Ich hatte ihr angeboten, sie nachhause zu fahren. Wir marschierten zu jener Stelle am Straßenrand, an der ich den Mercedes, ein flaches, schwarzes Model mit reichlich PS, abgestellt hatte.
Aber er war weg.
Stattdessen fand sich da ein schmutziger, kleiner, gelber Renault mit löchrig-ausgefransten Sitzbezügen. Ich nahm ihn und begann, die dunkel-einsamen Straßen der verlassenen Vorstadt abzufahren, immer wieder hektisch über das Steuer blickend, auf der Suche nach meinem Mercedes, der eigentlich nicht wirklich mir gehörte, sondern mir nur geliehen worden war.
Von meinem Vater.

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Traumgeschichten: Der Traum vom Krieg

Versteckt in einem Motel- oder Hotelzimmer, bei Nacht, während draußen vor dem Fenster Kriegsmaschinen und Transportfahrzeuge, in langer Schlange, ungebrochen, ihrem Bestimmungssektor entgegendröhnen.
Warum?
Eine der großen Fragen der Menschheit, auf die es noch immer keine letztgültige Antwort gibt.

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Dienstag, 18. Januar 2022
DUNE


Regie: Denis Villeneuve

USA 2021

Ich kann gar nicht hoch genug greifen.
Ein Riss im Universum.
DUNE von Denis Villeneuve ist das ultimative, filmische Phantastik- und SF-Statement der Postmoderne, und zugleich - deren definitiver Abgesang. Ein Meisterwerk in Stil, Ästhetik, Kamera und Ton, das für mich gleichberechtigt in einer Reihe mit den ganz wenigen, wirklich ganz großen SF-Filmen der Filmgeschichte steht.
Wir erleben die Verschmelzung der Gegensätze. Mystik, Magie und Wissenschaft, Natur und Hochtechnologie, klassische Tragödie und PopArt: DUNE schließt den Kreis, bildet die Einheit, und führt uns gleichzeitig weit darüber hinaus in eine unbekannte Zukunft.
Eine neue Epoche - etwas ganz Neues - hat begonnen.
Fremd, mächtig, dunkel und bedrohlich.

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Die einzigen, wirklichen Kritikpunkte, die man vielleicht anmahnen könnte, wären vielleicht eine gewisse, zähe Langatmigkeit im Erzähltempo, was jedoch vollkommen subjektiv, also Geschmackssache ist, bzw. auch eine Art der Gigantonomie und kolossalen Überproduktion, aber auch das ist eine persönliche Sache des Empfindens bzw. hier sogar ein Stilmittel: Der Mensch als hilfloser, machtloser, unbedeutender Aspekt eines gigantischen Universums, angefüllt mit mächtiger, schwerer Technologie, die zu einem Abbild toter Ewigkeit geworden ist.

Alles, was blieb, ist die Stimme der Macht.

Frank Herbert hätte es geliebt!

Ein MUSS!

99 %

Und weil der Film so großartig ist, werde ich mir jetzt wohl auch mal die beiden Vorgängerfilme von Villeneuve ansehen, ARRIVAL (2016) und BLADE RUNNER 2049 (2017).

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Für 10 Oscars nominiert, darunter aber NICHT der Oscar für die beste Regie. Die Acadamy hat DUNE/2021 wohl als Ausstattungsfiulm eingeschätzt. Ein Fehler, denn die Regie ist hier natürlich auch extrem wichtig, und sehr gut.

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Zweiter Teil - wie ich gerade erfahre - bereits angekündigt.

Na super!

Ich bin gespannt!

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Sonntag, 16. Januar 2022
Ehremund II
Der letzte Barbar, der Tragödie zweiter Akt.

Dass ich Jahrzehnte lang von Fantasytexten nicht sprach oder habe lesen lassen, liegt daran, dass die Fantasy mir ein Heiligtum ist. Das für mich wichtigste Genre. Natürlich hab ich einen dicken Ordner mit Fantasy!
Aber bei Fantasy bin ich unerbittlich - das muss das Beste des Besten sein. Hier stelle ich mich jeder Konkurrenz.
Allerdings hab ich EINEN EINZIGEN Fantasytext doch veröffentlicht.
NORDWIND, so 2007, schätze ich jetzt mal. Im, seinerzeit, von Armin Rößler betreuten Storyteil eines Onlinemagazins.

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Samstag, 8. Januar 2022
Letztlich
- mag ich Jackson's "Hobbit-Trilogie" deutlich lieber als seine Herr-der-Ringe-Verfilmung. Trotz der monströsen Aufgeblähtheit und der zahlreichen Elemente, die einfach so hinzugefügt wurden. Nicht, dass ich seinen Herr der Ringe als völlig misslungen bezeichnen würde, das würde zu weit gehen, aber es gibt da doch so einige Dinge, die mich stören. Vor allem die Kamera. Dieser Weichzeichner, der - zu oft - über den Bildern liegt, und die - für mein Empfinden - allzu prägnante Unwirklichkeit der Farben. Von anderen Kritikpunkten, wie zum Beispiel der einen oder anderen schauspielerischen Fehlbesetzung (Aragorn), mal ganz abgesehen.

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