Sonntag, 7. Januar 2024
NERO.



Alexander Bätz, „Nero. Wahnsinn und Wirklichkeit.“, Rowohlt, 2023.

„Nero" entwickelt die Stärke eines großen phantastischen Romans. Vergleichbar mit G.R.R.Martin's „Song Of Ice And Fire" (vielleicht besser bekannt in der TV-Fassung als „Game Of Thrones") - historisches Intrigenspiel um Macht und Kaisertum, Familie, Thronfolger, Feindschaft, Hass und Liebe, Obsession und Wahnsinn, Sebstvergottung, Verrat und Mord, Kampf und Krieg - diesmal in Rom und der Weite seines imperialen Machtbereichs. Und - das ist das Allerbeste: historisch aus Quellen belegt, verlässlich. Welch ein Panorama! Großleinwand. Technicolor! Ein moderner Klassiker der erzählenden Geschichtswissenschaften in der Tradition Barbara Tuchmanns („A Distant Mirror "/1978 - dt. „Der Ferne Spiegel. Das dramatische 14. Jahrhundert").
Wissenschaftliche Historiker, die hohe erzählerische Kraft auch in der Schrift entwickeln, sind ein relativ seltenes Gut - und ein Glücksfall.

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