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Freitag, 3. Juni 2022
Erste Hilfe - eine Reportage.
laghbas, 11:39h
- morgen Erste-Hilfe-Crashkurs, angesetzt auf 8 Stunden.
Ich bin echt gespannt.
***
Ne echt abenteuerliche Aktion, aber nett. Nachts ab ca. 3.00 Uhr bereits wieder auf den Beinen, ne Kiste mit 10 Bänden Hubbard gepackt, um 7.30 Uhr: auf in Richtung DRK, Bank, gehen, gehen, gehen, Chaos beim Einchecken. Vier aus Syrien, eine aus Rumänien, zwei Chinesen, der Rest nativ inkl. einer blonden Vierundzwanzigjährigen aus der Apotheke, attraktiv bis hübsch, auch einen Touch süß, im Feuer allerdings noch sehr gebremst.
Ich fürchte, ich war der Älteste im Raum (was den Kursleiter einschließt).
Also auch die Privilegien des Ältesten genossen (echt germanisch, aber auch international).
Sollte ich das präzisieren?
Na gut, also: da hat KEINER es gewagt, egal, was ich gemacht bzw. nicht gemacht, oder gesagt bzw. nicht gesagt habe.
Dafür dann aber am Ende - im Zuge der Manöverkritik und freigiebig wie ich bin - das Wort DIDAKTISCH hergegeben bzw. in die spontane Leere gedropt.
Aber zurück zur blonden Vierundzwanzigjährigen im gebremsten Feuer. Da hatte ich dann nämlich später noch den Logenplatz bei der stabilen Seitenlage.
Zwischenspiel.
Hier ist eine Schnake im Raum, könnte ne israeilische Tigermücke sein, wer weiß, was die überträgt? Ich glaube, ich brauche Paral. Ist das verfügbar momentan?
Die Syrer:
Muss man ganz klar unterscheiden. Zwei junge, bereits in den Mühlen eines deutschen Gymnasiums gestählt, smart. Zwei immer noch junge, aber doch ältere: Sprachprobleme, bei einem total, beim anderen gute Ansätze. Nix verstehen, aber auch okay.
Wie man überhaupt sagen muss, dass dies nicht nur ein DRK-Kurs war, sondern auch eine Art Deutschunterricht. Nicht unbedingt die Sprache betreffend, eher das Sein.
Die Deutschen:
Das Übliche. Die jungen: harmlos; alles, was älter war: zu dick. Bisschen Neurose, bisschen Hypochondrie.
Die Chinesen:
Undurchsichtig wie immer. Und auch irgendwie blass, das Wesen betreffend. Den Chinesen fehlt die metaphysische Tiefe, völlig.
Rumänien:
Praktisch und auf das Wesentliche beschränkt.
Der Kursleiter:
Guter Mann.
***
So, jetzt bin ich bescheinigter Ersthelfer, ob sich das womöglich noch zu einer Karriere ausbauen lässt?
Ich glaube, demnächst lasse ich mir noch ein Zertifikat von der staatlichen Weiterbildungsstätte spendieren. Ich denke da an den Lebensberater, das Coaching, den Heilpraktiker der Psyche.
Ich bin echt gespannt.
***
Ne echt abenteuerliche Aktion, aber nett. Nachts ab ca. 3.00 Uhr bereits wieder auf den Beinen, ne Kiste mit 10 Bänden Hubbard gepackt, um 7.30 Uhr: auf in Richtung DRK, Bank, gehen, gehen, gehen, Chaos beim Einchecken. Vier aus Syrien, eine aus Rumänien, zwei Chinesen, der Rest nativ inkl. einer blonden Vierundzwanzigjährigen aus der Apotheke, attraktiv bis hübsch, auch einen Touch süß, im Feuer allerdings noch sehr gebremst.
Ich fürchte, ich war der Älteste im Raum (was den Kursleiter einschließt).
Also auch die Privilegien des Ältesten genossen (echt germanisch, aber auch international).
Sollte ich das präzisieren?
Na gut, also: da hat KEINER es gewagt, egal, was ich gemacht bzw. nicht gemacht, oder gesagt bzw. nicht gesagt habe.
Dafür dann aber am Ende - im Zuge der Manöverkritik und freigiebig wie ich bin - das Wort DIDAKTISCH hergegeben bzw. in die spontane Leere gedropt.
Aber zurück zur blonden Vierundzwanzigjährigen im gebremsten Feuer. Da hatte ich dann nämlich später noch den Logenplatz bei der stabilen Seitenlage.
Zwischenspiel.
Hier ist eine Schnake im Raum, könnte ne israeilische Tigermücke sein, wer weiß, was die überträgt? Ich glaube, ich brauche Paral. Ist das verfügbar momentan?
Die Syrer:
Muss man ganz klar unterscheiden. Zwei junge, bereits in den Mühlen eines deutschen Gymnasiums gestählt, smart. Zwei immer noch junge, aber doch ältere: Sprachprobleme, bei einem total, beim anderen gute Ansätze. Nix verstehen, aber auch okay.
Wie man überhaupt sagen muss, dass dies nicht nur ein DRK-Kurs war, sondern auch eine Art Deutschunterricht. Nicht unbedingt die Sprache betreffend, eher das Sein.
Die Deutschen:
Das Übliche. Die jungen: harmlos; alles, was älter war: zu dick. Bisschen Neurose, bisschen Hypochondrie.
Die Chinesen:
Undurchsichtig wie immer. Und auch irgendwie blass, das Wesen betreffend. Den Chinesen fehlt die metaphysische Tiefe, völlig.
Rumänien:
Praktisch und auf das Wesentliche beschränkt.
Der Kursleiter:
Guter Mann.
***
So, jetzt bin ich bescheinigter Ersthelfer, ob sich das womöglich noch zu einer Karriere ausbauen lässt?
Ich glaube, demnächst lasse ich mir noch ein Zertifikat von der staatlichen Weiterbildungsstätte spendieren. Ich denke da an den Lebensberater, das Coaching, den Heilpraktiker der Psyche.
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Mittwoch, 1. Juni 2022
Nietzsche.
laghbas, 15:07h
- der Große, der Berg, die schroffe, Sturm überzogene Steilwand unter all den Philosophen, Esoterikern und Wahrheitssuchern.
Kaum ist ein größerer geistiger Versuch denkbar.
Wer Nietzsche nicht ehrt, der lebt verkehrt!
Kaum ist ein größerer geistiger Versuch denkbar.
Wer Nietzsche nicht ehrt, der lebt verkehrt!
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Mittwoch, 1. Juni 2022
Phil Dick.
laghbas, 01:12h
Study for Philip K. Dick.
„Es existiert kein Ausweg aus diesem Labyrinth, denn es verändert sich, während du deinen Weg hindurch suchst. Es verändert sich, weil es etwas Lebendiges ist.“
Philip K. Dick - VALIS.
Wahrscheinlich die paranoideste Aussage, die man treffen kann.
„Es existiert kein Ausweg aus diesem Labyrinth, denn es verändert sich, während du deinen Weg hindurch suchst. Es verändert sich, weil es etwas Lebendiges ist.“
Philip K. Dick - VALIS.
Wahrscheinlich die paranoideste Aussage, die man treffen kann.
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UNBERÜHRT/Expression I.
laghbas, 15:44h
Aus Psyche & Phantastik, Band 1
Der alte Asiate saß stumm.
Sein fadendünnes Haar, lang und grau, ragte, gleich Brückenseilen, die im Nebel verschwinden, vom Wind getragen, horizontal ins Leere. Abenteurer überqueren solche Brücken, die, von maroden Stricken gehalten, über verwilderte Abgründe führen. Solange bis sie unter irgendeiner Last reißen und das Holz der Brückenplanken unwiederbringlich in die Tiefe stürzt. Lederne Hüte, abgewetzt und abgetragen - Abenteurerhüte und Peitschen.
Soweit man blicken konnte umgaben stufenartig angelegte Gärten die Terrasse, auf der wir saßen und uns anschwiegen. Eine schwere, alles erdrückende Schwüle lag in der Luft, hier im Süden Tabogas gab es keine Jahreszeiten, keine nächtliche Abkühlung, keine noch so geringe klimatische Veränderung der Lebensbedingungen. Dies war nicht Europa, nein, es war nicht einmal mehr die Erde.
Ich werde Ihnen davon erzählen, wie es mich hierher verschlagen hat, alleine und - bisher - ohne eine Möglichkeit der Rückkehr.
Träume von Raumschiffen, gigantischen Sternenkreuzern, tonlos blinkend inmitten der unendlichen, luftlosen Schwärze des Alls, erfüllen meine Nächte, rauben mir den Schlaf, einen Schlaf, der in diesem Klima so oder so nichts wert ist.
Ein fremdartiges Insekt beginnt uns zu umschwirren. Inzwischen weiß ich, dass diese gefährlich anmutenden Wesen harmlos sind, weil sie ihr tödliches Gift, das sie durch einen langen Stachel injizieren, ausschließlich gegen die bevorzugte Beute, den tabogischen Fleischwurm zum Einsatz bringen. Dennoch bleibt es irritierend, die faustgroßen Kreaturen in unmittelbarer Nähe zu wissen. Vom lauten, enervierenden Summen, das sie erzeugen, ganz zu schweigen.
Seit nunmehr zehn Tagen warte ich darauf, dass der Asiate mit mir spricht. Er ist das einzige menschliche Wesen, dem ich in dieser Welt bisher begegnet bin. Ich erhoffe mir genauere, über meine eigenen Mutmaßungen hinausgehende, Informationen darüber, wo genau ich mich befinde und wie ich vielleicht nach Hause zurückkehren kann.
Das widerwärtige Insekt verflüchtigt sich, schwirrt träge durch einen der glaslosen, gotischen Fensterbögen hinaus in die erdrückende Schwüle des Nachmittags. Affenartige Diener kommen und gehen. Manche sehen nach dem Rechten, andere bringen Tee und platzieren silbern ziselierte Tassen und Kannen auf dem Tisch.
Doch ich will mein Versprechen halten und davon erzählen, wie ich hierher gelangt bin, in diese Hölle, diese befremdliche Ausweglosigkeit meiner Existenz.
(***)
Der alte Asiate saß stumm.
Sein fadendünnes Haar, lang und grau, ragte, gleich Brückenseilen, die im Nebel verschwinden, vom Wind getragen, horizontal ins Leere. Abenteurer überqueren solche Brücken, die, von maroden Stricken gehalten, über verwilderte Abgründe führen. Solange bis sie unter irgendeiner Last reißen und das Holz der Brückenplanken unwiederbringlich in die Tiefe stürzt. Lederne Hüte, abgewetzt und abgetragen - Abenteurerhüte und Peitschen.
Soweit man blicken konnte umgaben stufenartig angelegte Gärten die Terrasse, auf der wir saßen und uns anschwiegen. Eine schwere, alles erdrückende Schwüle lag in der Luft, hier im Süden Tabogas gab es keine Jahreszeiten, keine nächtliche Abkühlung, keine noch so geringe klimatische Veränderung der Lebensbedingungen. Dies war nicht Europa, nein, es war nicht einmal mehr die Erde.
Ich werde Ihnen davon erzählen, wie es mich hierher verschlagen hat, alleine und - bisher - ohne eine Möglichkeit der Rückkehr.
Träume von Raumschiffen, gigantischen Sternenkreuzern, tonlos blinkend inmitten der unendlichen, luftlosen Schwärze des Alls, erfüllen meine Nächte, rauben mir den Schlaf, einen Schlaf, der in diesem Klima so oder so nichts wert ist.
Ein fremdartiges Insekt beginnt uns zu umschwirren. Inzwischen weiß ich, dass diese gefährlich anmutenden Wesen harmlos sind, weil sie ihr tödliches Gift, das sie durch einen langen Stachel injizieren, ausschließlich gegen die bevorzugte Beute, den tabogischen Fleischwurm zum Einsatz bringen. Dennoch bleibt es irritierend, die faustgroßen Kreaturen in unmittelbarer Nähe zu wissen. Vom lauten, enervierenden Summen, das sie erzeugen, ganz zu schweigen.
Seit nunmehr zehn Tagen warte ich darauf, dass der Asiate mit mir spricht. Er ist das einzige menschliche Wesen, dem ich in dieser Welt bisher begegnet bin. Ich erhoffe mir genauere, über meine eigenen Mutmaßungen hinausgehende, Informationen darüber, wo genau ich mich befinde und wie ich vielleicht nach Hause zurückkehren kann.
Das widerwärtige Insekt verflüchtigt sich, schwirrt träge durch einen der glaslosen, gotischen Fensterbögen hinaus in die erdrückende Schwüle des Nachmittags. Affenartige Diener kommen und gehen. Manche sehen nach dem Rechten, andere bringen Tee und platzieren silbern ziselierte Tassen und Kannen auf dem Tisch.
Doch ich will mein Versprechen halten und davon erzählen, wie ich hierher gelangt bin, in diese Hölle, diese befremdliche Ausweglosigkeit meiner Existenz.
(***)
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Montag, 30. Mai 2022
Tagebücher und Notizen.
laghbas, 13:57h
Aus Bemerkungen 1 - Metaphysik und Manie (November 2002 bis Juli 2003).
4. November 2002
Zum Fatum des Geistes
Das menschliche Bewusstsein, der menschliche Geist, könnte, obwohl dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht - oder besser nicht mehr - unbedingt meiner Ansicht entspricht, das ursprünglich vorrangige Fatum sein. Die Evolution unseres Denkens, unsere fortschreitende Selbstreflexion (von fortschreitender Selbsterkenntnis traue ich mich kaum zu sprechen), all unsere Wissenschaft, unsere Kultur, könnten zwingend notwendig zu durchlaufende Stadien der sich planvoll vollziehenden Prozesse eines Gesamtsystems oder -entwurfs sein.
Wobei sich jedoch unmittelbar die Frage der Teleologie stellt. Unsere geistige Entwicklung könnte als das ursprüngliche Fatum gesetzt worden sein, um etwas zu erreichen, um ein Ziel zu verwirklichen.
Hier nun setzt grobe Spekulation ein: wer oder was ist dafür verantwortlich? Worin besteht das Ziel? Warum das Ganze?
Wir können unter teleologischen Gesichtspunkten nur schwer ohne eine unbekannte, übergeordnete Intelligenz, ohne eine kontrollierende, arrangierende Entität auskommen, die dieses Ziel, samt dem prozessualen System, das zu seiner Erlangung führt, erschaffen hat. Ein teleologischer Ansatz muss in der Regel eine übergeordnete, womöglich gottähnliche Instanz in seine Überlegungen miteinbeziehen, oder läuft zumindest Gefahr, in derartige Denkschienen hinein zu geraten. Die Spekulationen werden dann sehr schnell sehr phantastisch, werden womöglich sehr interessant, bleiben aber am Ende doch zu nichts nutze, wenn es, wie ich es für dringendst angeraten halte, um eine nüchterne Erfassung der Realität geht.
Eine höhere Instanz, eventuell Gott, nachzuweisen, scheint unmöglich.
(...)
***
Natürlich hab ich auch immer recht fleißig Notizen und Tagebücher geführt.
Heute eher nicht mehr, weil ich jetzt das ganze angesammelte Material bearbeiten und in Form bringen muss, aber in den ersten 25 Jahren schon.
4. November 2002
Zum Fatum des Geistes
Das menschliche Bewusstsein, der menschliche Geist, könnte, obwohl dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht - oder besser nicht mehr - unbedingt meiner Ansicht entspricht, das ursprünglich vorrangige Fatum sein. Die Evolution unseres Denkens, unsere fortschreitende Selbstreflexion (von fortschreitender Selbsterkenntnis traue ich mich kaum zu sprechen), all unsere Wissenschaft, unsere Kultur, könnten zwingend notwendig zu durchlaufende Stadien der sich planvoll vollziehenden Prozesse eines Gesamtsystems oder -entwurfs sein.
Wobei sich jedoch unmittelbar die Frage der Teleologie stellt. Unsere geistige Entwicklung könnte als das ursprüngliche Fatum gesetzt worden sein, um etwas zu erreichen, um ein Ziel zu verwirklichen.
Hier nun setzt grobe Spekulation ein: wer oder was ist dafür verantwortlich? Worin besteht das Ziel? Warum das Ganze?
Wir können unter teleologischen Gesichtspunkten nur schwer ohne eine unbekannte, übergeordnete Intelligenz, ohne eine kontrollierende, arrangierende Entität auskommen, die dieses Ziel, samt dem prozessualen System, das zu seiner Erlangung führt, erschaffen hat. Ein teleologischer Ansatz muss in der Regel eine übergeordnete, womöglich gottähnliche Instanz in seine Überlegungen miteinbeziehen, oder läuft zumindest Gefahr, in derartige Denkschienen hinein zu geraten. Die Spekulationen werden dann sehr schnell sehr phantastisch, werden womöglich sehr interessant, bleiben aber am Ende doch zu nichts nutze, wenn es, wie ich es für dringendst angeraten halte, um eine nüchterne Erfassung der Realität geht.
Eine höhere Instanz, eventuell Gott, nachzuweisen, scheint unmöglich.
(...)
***
Natürlich hab ich auch immer recht fleißig Notizen und Tagebücher geführt.
Heute eher nicht mehr, weil ich jetzt das ganze angesammelte Material bearbeiten und in Form bringen muss, aber in den ersten 25 Jahren schon.
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