Samstag, 30. August 2025
Mommsen - und der Fluch der 11. (Erzählung/Dark/Horror/SF). (Sneak 2).
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Unwirklich kreisten Polizeihubschrauber in der Dunkelheit über dem Fabrikgelände. Die weißen Lichtkegel ihrer Suchscheinwerfer wirbelten zerstreut über die schwarz-verfallenen Fabrikgebäude hinweg, eine beeindruckend filmhafte Szene, wie Mommsen fand.
Eins war klar. Wer immer sich in diesen riesigen Hallen aufhielt, er hatte nicht die geringste Chance, dem Zugriff zu entgehen, das Gelände war in zwei weiten Ringen umstellt und gesichert.
Mommsen schob sich, in weitem Kreis umgeben von Mitgliedern der speziell für solche Anlässe ausgebildeten Spezialeinheit, die sich jeweils ihren eigenen Weg über das Gelände suchten, aus der Deckung einer Verstrebung alter Betonrohre hervor und lief dann geduckt in eine neue Position unmittelbar neben dem offenstehenden Haupttor der ersten Fabrikhalle. Angespannt sah er sich nach den anderen um. Über Funk erfuhr er, dass auch sie jeweils eine gute Ausgangsposition gefunden hatten, es konnte losgehen.
Er gab das Kommando, das er, nach einer kurzen Verschnaufpause, während der er seinen stoßweise zu schnell gehenden Atem zu beruhigen suchte, ins Mikrofon zischte, und der Zugriff begann. Altes Glas klirrte, als schmutzige, großflächige Scheiben zerbrachen, das giftige Zischen der Gasgranaten und Rauchbomben erklang aus dem gähnend-schwarzen Inneren der Halle, als nur Sekunden später die Männer der Spezialeinheit, wilde Schreie ausstoßend, ihre angelegten Waffen zielend vorgehalten, vorwärtsstürmten. Mommsen zog sich die Gasmaske über das Gesicht. Mit klebrigem Druck saugte sich das Gummi an der schweißnassen Haut fest.

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