Dienstag, 20. September 2022
Der Der Tod des Irrealen oder: die Masken des Absoluten (Philosophie).
SNEAK.

1. "Lebenswelt"

1.1. Der Begriff der "Lebenswelt" als notwendiger Bezugspunkt philosophisch-erkenntnistheoretischer, wie auch wissenschaftlicher Reflexion und Theoretisierung

Die Doktrin des "Common Sense"

(...)

1.1.1. Am Beispiel des "Intelligenzbegriffs"

Diese Vorstellung einer richtungsgebenden "Lebenswelt" zeigt Auswirkungen auf sämtliche Gebiete spekulativer Theoretisierung, also auch auf sämtliche Begriffe, die im Zuge spekulativer Theoretisierung gebildet werden, und geht bis hin zum klaren, zweifelsfreien Zugeständnis der begrifflichen Leere und der damit einhergehenden, klaren und eindeutigen Kommunikation von "Nicht-Wissen".
Am Beispiel des "Intelligenzbegriffs", seiner homerischen Irrfahrt außerhalb des verbindlichen Bezuges zur "Lebenswelt" und seiner dadurch Manifest gewordenen, rückwirkenden Verkörperungen in derselben: "Intelligenz" ist "Anpassung" an zwar changierende, immer aber schon vorgegebene Umstände, an die Welt, die Natur, die eigene Psyche und den eigenen Körper.
Sie ist KEIN Akt des Auswendiglernens an sich, wiewohl diese rein auf Gedächtnisleistung abzielende Methodik im Zuge der Anwendung von "Intelligenz" selbstverständlich eingesetzt werden kann, und muss.
Sie ist außerdem KEIN vollständig ersatzfähiges Äquivalent zum "Abstrakten Denken".
Ein hochgradig zu abstraktem Denken fähiger Mensch, kann dumm sein.
Sie ist "Anpassung" im Sinne von "Lebensbewältigung", Anpassung an immer neu wechselnde Umstände, an den immer währenden "Flow" aus sinnlicher Reizwahrnehmung und geistig-psychischer, neurologischer Verarbeitung. "Intelligenz" gebiert Strategien, Problemlösungen.
Sie sucht den Weg hinaus aus der unsicheren Höhle, hinein in eine funktionale Schutzbehausung. Sie passt sich an, um sodann augenblicklich damit zu beginnen, die neue Umgebung wiederum selbst zu verändern, sie persönlicher, kontrollierbarer, sicherer und händelbarer zu gestalten.
Das aber kann nur gelingen, wenn Wahrnehmung und Verarbeitung auf Realität beruhen.
Ein abstraktes Denken, das sich von der Realität der Lebenswelt entfernt und zum Zweck seiner selbst wird, ist inadäquat im Sinne des natürlichen Existenzgrundes.
"Intelligenz" ist das Leben im Aspekt seiner Bewältigung.

1.1.1.1. Das „Annahme-Problem“

Ist „Annahme“ eine unabdingbare Voraussetzung für „Anpassung“? Wäre - im Sinne einer positivistischen Sichtweise - sicher zu bejahen. Allerdings bliebe dann, und das wohl unauflöslich, die Frage danach, ob „Nicht-Annahme“, damit „VERWEIGERUNG“, letztlich nicht auch nur eine Form der „Annahme“ ist: „das abhängige Negativ“.
Diese Frage nach dem „abhängigen Negativ“ ist - zumindest auf der angeschlagenen Sprachebene - prinzipiell niemals zu klären.
Weil immer der „Beobachter“ im Spiel ist. Derjenige, der etwas denkt und schreibt, wenn man so will, und der notwendig IMMER die Wahl hat. Man kann da den unsterblichen Kurt Gödel und seinen Beweis der Unmöglichkeit eines vollständig geschlossenen, alles umfassenden Systems heranziehen, wenn man mag („Über formal unentscheidbare Sätze“ - 1931 - erster und zweiter gödelscher Unvollständigkeitssatz).
Was also bleibt zu tun?

(…)

1.1.2. Das "Irrelevante Nichts"

Der "Mesokosmos" der Evolutionären Erkenntnistheorie und die "Intellektuelle Redlichkeit" Friedrich Nietzsches

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