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Donnerstag, 20. März 2025
Short Cuts I/TOT/1997-1999 - (IV) - XXVIII./Killer.
laghbas, 07:07h
Durchs dürre Gras, braun, vertrocknet, schlich die im Mondlicht schattenhaft verzerrte Gestalt des Killers auf der Suche nach dem nächsten Opfer. Seit Tagen hatte er seinen Blutdurst, seine Mordgier zu beherrschen vermocht. Nun aber war die Zeit gekommen und es gab kein Halten mehr. Irgendjemand würde unter der blitzenden Schärfe seines Jagdmessers sein Leben lassen müssen, irgendjemandes Blut würde ihm in dieser Nacht zur Nahrung gereichen. Er würde es in einem goldenen Kelch auffangen und würde es in tiefen Schlucken seine Kehle hinabfließen lassen.
Sie nannten ihn einen Ritualmörder.
Weil er das Blut seiner Opfer trank, weil er die ausgeweideten Körper seiner Opfer zu kreuzigen pflegte.
Sie hatten keine Ahnung.
Es war kein Ritual, das er in diesen auserlesenen Nächten ausübte, es war lediglich ein unglaublicher Spaß, den er sich gönnte. Er tat es aus purer Langeweile. Und - er tat es, weil er erkannt hatte, dass er im Stande war, es zu tun, ohne dass irgendetwas geschah.
Und nebenbei - verdankte er dem Morden auch noch eine der gewichtigsten Einsichten seines sonst so überaus durchschnittlichen Lebens: ER SELBST - WAR - GOTT!
Sie nannten ihn einen Ritualmörder.
Weil er das Blut seiner Opfer trank, weil er die ausgeweideten Körper seiner Opfer zu kreuzigen pflegte.
Sie hatten keine Ahnung.
Es war kein Ritual, das er in diesen auserlesenen Nächten ausübte, es war lediglich ein unglaublicher Spaß, den er sich gönnte. Er tat es aus purer Langeweile. Und - er tat es, weil er erkannt hatte, dass er im Stande war, es zu tun, ohne dass irgendetwas geschah.
Und nebenbei - verdankte er dem Morden auch noch eine der gewichtigsten Einsichten seines sonst so überaus durchschnittlichen Lebens: ER SELBST - WAR - GOTT!
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Short Cuts I/TOT/1997-1999 - (IV) - XXVII./Sie sind überall!
laghbas, 06:31h
„Sie sind überall! Sie beobachten mich, ich muss sehr, sehr vorsichtig sein!“
Zuckend, ruckartig, abrupt, sah er sich um, sah nach oben, sah nach links, nach rechts, und immer wieder auch nach hinten, so als befürchte er das Nahen irgendeiner plötzlichen Gefahr. „Am besten“, sagte er, „ist es, wenn man so tut, als wäre man verrückt. Verstehst du? Das Spiel mitspielen, so tun, als ob!“ Ein irritierendes Flackern trat in seine Augen. „Dann erkennen sie dich nicht, belächeln dich im schlimmsten Falle, aber sie erkennen dich nicht. Das ist wichtig, und der einzige Weg, glaub’ mir! Auf keinen Fall dürfen sie bemerken, dass du normal bist, dass du ihr Spiel durchschaut hast. Hör gut zu, es ist die Wahrheit!“
Für einen Moment unterbrach er seinen Redefluss.
Das Schweigen hielt jedoch nicht lange an, und er sprach weiter, schnell, getrieben, Worte ausstoßend, die wie die Geschosse einer gerade abgefeuerten, automatischen Waffe umherflogen, und - immer wieder - verfiel er jetzt auch in ein gedämpftes, verschwörerisch anmutendes Leisesprechen.
„Wenn sie mich erwischen, dann werden sie mich in eines dieser dunklen Verließe schleppen. Dort unten - unter der Oberfläche der Stadt. Sie haben diese dunklen Löcher extra gegraben, um die Normalen, die Wissenden, die sich weigern das Spiel mitzuspielen, verschwinden zu lassen. Manche werden auch getötet, und niemand kommt jemals dahinter, wie und warum es geschah. Glaub‘ mir, ich weiß es! Sieh dich um: die Geschäfte, die Reisebüros, die Angebote, so verlockend, so verbindlich, die Parolen und Werbesprüche, die Regeln und Vorschriften. Sieh dir alles genau an, und dann denke nach. Denk’ nach! Alles so verdächtig bunt, findest du nicht?
Wieder Schweigen.
„Sie sind überall.“
Der Widerhall seiner Worte in meinen Gedanken.
„Sie sind überall, sie kontrollieren uns, uns, die wir uns kontrollieren lassen, die wir es leidlich mögen, ihnen die Kontrolle zu überlassen. Zu faul, um Gottes Willen, zu faul, um zu denken, verstehst du? Und wir, wir Wissenden, wir können nicht mehr tun, als im engsten, vertrautesten Kreis unsere Stimmen zu erheben und laut hinauszusagen, was unbedingt ein jeder wissen, fühlen, ja - erfahren sollte.“ Seine Worte begannen in meinen Gedanken zu wuchern - wie Metastasen.
„Revolution, du kennst dieses Wort?“
Seine erneut ins Verschwörerische abgleitende Stimme riss mich aus dem freien Raum meiner Gedanken - zurück in die Welt, über die er mich belehrte. „Dieses große, mächtige, erhabene Wort der Freiheit? Die Fahnen hoch erhoben in einer aussichtslosen Schlacht gegen eine überwältigende Übermacht gnadenloser, zum gewissenlosen Töten gewappneter Feinde? Sterben für den Traum vom Sieg? Märtyrer sein im Namen unseres Herrn? Ihm zu Ehren? Gerechtigkeit? Wieder und wieder?“.
Allmählich ergriff nun auch mich eine gewisse Nervosität. Wellen breiteten sich konzentrisch aus, rollten und glitten über die ansonst so bewegungslose Oberfläche des Sees, welcher der Pool meiner Gedanken war, der Pool, in dem sie sich alle versammelten, um jetzt, zuletzt - plötzlich - zu erstarren, sich ineinander zu verhaken, gegeneinander querzustellen, zu erfrieren.
„Ja, vielleicht hast du Recht, mit dem, was du sagst, vielleicht, vielleicht.“
Ich war nahe daran, ihm zu glauben, was er sagte.
Dann - ein letzter Schlag: „Du weißt, was ihre stärkste Waffe ist?“, fragte er. "Es ist dieses eine, unscheinbare, harmlos, wie nebenfällig erklingende Wort, das sie so unsagbar stark macht. Es ist dieses eine, ewige, unsterbliche „Vielleicht“, das den zerfallenden Eingang zu ihrem grausamen Königreich kennzeichnet, dem Königreich des Zweifels und der Relativität. Eines Tages wirst du es erkennen, so wie ich es erkannt habe, klar und deutlich und fernab des ewigen "Vielleicht". Dann komm zu uns, werde Teil der Bewegung, hilf uns, den Bann zu brechen, hilf uns, die anderen zu wecken, hilf uns, die Welt und die Menschen zu erlösen.“
Das war's.
Er stand auf und ging.
Ich blieb noch eine Weile sitzen, trank sinnend den Rest meines Kaffees, genoss eine Zigarette, blickte in die Sonne, und als ich schließlich den Heimweg antrat, dauerte es, während ich mich in den Schaufenstern der unzähligen Geschäfte am Rande des Weges verlor, nicht allzu lange, bis ich ihn und seine Worte - vollständig abgetan hatte.
Zuckend, ruckartig, abrupt, sah er sich um, sah nach oben, sah nach links, nach rechts, und immer wieder auch nach hinten, so als befürchte er das Nahen irgendeiner plötzlichen Gefahr. „Am besten“, sagte er, „ist es, wenn man so tut, als wäre man verrückt. Verstehst du? Das Spiel mitspielen, so tun, als ob!“ Ein irritierendes Flackern trat in seine Augen. „Dann erkennen sie dich nicht, belächeln dich im schlimmsten Falle, aber sie erkennen dich nicht. Das ist wichtig, und der einzige Weg, glaub’ mir! Auf keinen Fall dürfen sie bemerken, dass du normal bist, dass du ihr Spiel durchschaut hast. Hör gut zu, es ist die Wahrheit!“
Für einen Moment unterbrach er seinen Redefluss.
Das Schweigen hielt jedoch nicht lange an, und er sprach weiter, schnell, getrieben, Worte ausstoßend, die wie die Geschosse einer gerade abgefeuerten, automatischen Waffe umherflogen, und - immer wieder - verfiel er jetzt auch in ein gedämpftes, verschwörerisch anmutendes Leisesprechen.
„Wenn sie mich erwischen, dann werden sie mich in eines dieser dunklen Verließe schleppen. Dort unten - unter der Oberfläche der Stadt. Sie haben diese dunklen Löcher extra gegraben, um die Normalen, die Wissenden, die sich weigern das Spiel mitzuspielen, verschwinden zu lassen. Manche werden auch getötet, und niemand kommt jemals dahinter, wie und warum es geschah. Glaub‘ mir, ich weiß es! Sieh dich um: die Geschäfte, die Reisebüros, die Angebote, so verlockend, so verbindlich, die Parolen und Werbesprüche, die Regeln und Vorschriften. Sieh dir alles genau an, und dann denke nach. Denk’ nach! Alles so verdächtig bunt, findest du nicht?
Wieder Schweigen.
„Sie sind überall.“
Der Widerhall seiner Worte in meinen Gedanken.
„Sie sind überall, sie kontrollieren uns, uns, die wir uns kontrollieren lassen, die wir es leidlich mögen, ihnen die Kontrolle zu überlassen. Zu faul, um Gottes Willen, zu faul, um zu denken, verstehst du? Und wir, wir Wissenden, wir können nicht mehr tun, als im engsten, vertrautesten Kreis unsere Stimmen zu erheben und laut hinauszusagen, was unbedingt ein jeder wissen, fühlen, ja - erfahren sollte.“ Seine Worte begannen in meinen Gedanken zu wuchern - wie Metastasen.
„Revolution, du kennst dieses Wort?“
Seine erneut ins Verschwörerische abgleitende Stimme riss mich aus dem freien Raum meiner Gedanken - zurück in die Welt, über die er mich belehrte. „Dieses große, mächtige, erhabene Wort der Freiheit? Die Fahnen hoch erhoben in einer aussichtslosen Schlacht gegen eine überwältigende Übermacht gnadenloser, zum gewissenlosen Töten gewappneter Feinde? Sterben für den Traum vom Sieg? Märtyrer sein im Namen unseres Herrn? Ihm zu Ehren? Gerechtigkeit? Wieder und wieder?“.
Allmählich ergriff nun auch mich eine gewisse Nervosität. Wellen breiteten sich konzentrisch aus, rollten und glitten über die ansonst so bewegungslose Oberfläche des Sees, welcher der Pool meiner Gedanken war, der Pool, in dem sie sich alle versammelten, um jetzt, zuletzt - plötzlich - zu erstarren, sich ineinander zu verhaken, gegeneinander querzustellen, zu erfrieren.
„Ja, vielleicht hast du Recht, mit dem, was du sagst, vielleicht, vielleicht.“
Ich war nahe daran, ihm zu glauben, was er sagte.
Dann - ein letzter Schlag: „Du weißt, was ihre stärkste Waffe ist?“, fragte er. "Es ist dieses eine, unscheinbare, harmlos, wie nebenfällig erklingende Wort, das sie so unsagbar stark macht. Es ist dieses eine, ewige, unsterbliche „Vielleicht“, das den zerfallenden Eingang zu ihrem grausamen Königreich kennzeichnet, dem Königreich des Zweifels und der Relativität. Eines Tages wirst du es erkennen, so wie ich es erkannt habe, klar und deutlich und fernab des ewigen "Vielleicht". Dann komm zu uns, werde Teil der Bewegung, hilf uns, den Bann zu brechen, hilf uns, die anderen zu wecken, hilf uns, die Welt und die Menschen zu erlösen.“
Das war's.
Er stand auf und ging.
Ich blieb noch eine Weile sitzen, trank sinnend den Rest meines Kaffees, genoss eine Zigarette, blickte in die Sonne, und als ich schließlich den Heimweg antrat, dauerte es, während ich mich in den Schaufenstern der unzähligen Geschäfte am Rande des Weges verlor, nicht allzu lange, bis ich ihn und seine Worte - vollständig abgetan hatte.
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Dienstag, 11. März 2025
Short Cuts I/TOT/1997-1999 - (III) - XXVI./Das Metaphysisch-Pathologische Quadrupel - 4/4: Die Häuser der Heilung (Sein).
laghbas, 09:32h
Eines sonnendurchfluteten Tages dann - die Rückkehr, die
zuvor unmöglich schien, die
nicht Substanz genug für Klarheit liefern konnte,
auf der Reise.
Doch Zeit verrinnt, sie ist gekommen,
der Sohn, er wandert langsam anentlang des Weges, den
- er kennt, der
- ihn zum Tor der väterlichen Burg geleitet.
Dort ist es! Es strahlt im hellen Licht!
Über dem Tor, weit oben, die Gestalt des Vaters,
stumm und ausdruckslos. Sein unbeflecktes weißes Hemd,
es reflektiert das Sonnenlicht und macht es schwer,
ihn anzusehen, ohne
- dass der Schmerz
- erstarkt.
„Vater, ich bin zurück. Lass mich ein, so bitt‘ ich - voller Demut!“
Der Vater schweigt, kein Gruß kommt über seine Lippen.
Doch in der Luft: ein allumfassendes Willkommen.
Das Tor, es öffnet sich, der Sohn tritt ein.
Der Kreis, er schließt sich, und
nach wenigen Momenten
- im Inneren der väterlichen Burg
- beginnt die Heilung.
Es wird dauern, bis
- Wunden fest verschlossen,
- und Blutungen gestillt,
- die Infektion der Fremde
- ausgetilgt, doch
- ist es sicher,
- wird geschehen.
zuvor unmöglich schien, die
nicht Substanz genug für Klarheit liefern konnte,
auf der Reise.
Doch Zeit verrinnt, sie ist gekommen,
der Sohn, er wandert langsam anentlang des Weges, den
- er kennt, der
- ihn zum Tor der väterlichen Burg geleitet.
Dort ist es! Es strahlt im hellen Licht!
Über dem Tor, weit oben, die Gestalt des Vaters,
stumm und ausdruckslos. Sein unbeflecktes weißes Hemd,
es reflektiert das Sonnenlicht und macht es schwer,
ihn anzusehen, ohne
- dass der Schmerz
- erstarkt.
„Vater, ich bin zurück. Lass mich ein, so bitt‘ ich - voller Demut!“
Der Vater schweigt, kein Gruß kommt über seine Lippen.
Doch in der Luft: ein allumfassendes Willkommen.
Das Tor, es öffnet sich, der Sohn tritt ein.
Der Kreis, er schließt sich, und
nach wenigen Momenten
- im Inneren der väterlichen Burg
- beginnt die Heilung.
Es wird dauern, bis
- Wunden fest verschlossen,
- und Blutungen gestillt,
- die Infektion der Fremde
- ausgetilgt, doch
- ist es sicher,
- wird geschehen.
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Montag, 10. März 2025
Short Cuts I/TOT/1997-1999 - (III) - XXVI./Das Metaphysisch-Pathologische Quadrupel - 3/4: Verraten und Verkauft.
laghbas, 09:26h
Ihr wisst, ich weiß, wir wissen es,
letztlich ist es einzig der Verrat,
der bestimmt,
und der regiert.
Eure Gesichter, die ihr mir zeigt,
mein Gesicht, das ich euch gebe,
unsere Gesichter, uns gegenseitig zugewandt,
sind falsch, gelogen,
Schauspiel,
nichts.
Nur Masken, getragen zu gefallen,
um andere zu binden,
um Nutzen, Vorteil - dreht sich Höllenspiel.
Die Einsamkeit, Sinnlosigkeit,
die Angst, das Grauen - vor dem Nichts, sind
Väter dieses Spiels,
ihr Kind:
heißt Täuschung, heißt Verrat.
letztlich ist es einzig der Verrat,
der bestimmt,
und der regiert.
Eure Gesichter, die ihr mir zeigt,
mein Gesicht, das ich euch gebe,
unsere Gesichter, uns gegenseitig zugewandt,
sind falsch, gelogen,
Schauspiel,
nichts.
Nur Masken, getragen zu gefallen,
um andere zu binden,
um Nutzen, Vorteil - dreht sich Höllenspiel.
Die Einsamkeit, Sinnlosigkeit,
die Angst, das Grauen - vor dem Nichts, sind
Väter dieses Spiels,
ihr Kind:
heißt Täuschung, heißt Verrat.
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Freitag, 7. März 2025
Short Cuts I/TOT/1997-1999 - (III) - XXVI./Das Metaphysisch-Pathologische Quadrupel - 2/4: Nicht/Sein.
laghbas, 09:45h
Es ist ein - Sich/Entfernen,
ein Sich/Entfernen vom eigentlichen Sein,
vom heimatlichen Haus,
dem Reich des Himmels,
ein Sich/Entfernen aus dem Schutz der väterlichen Liebe
- und der Güte,
weiter, weiter, fort von dort
führt jeder Weg,
der -
im Sinne der Erkenntnis, der Erfahrung
- nötig ist, der
- zu beschreiten ist, um sich
- der Dinge erst bewusst zu werden.
An einem kalten, unfreundlichen Morgen schließt sich - auf diese Art
das Tor der väterlichen Burg,
hinter dem Rücken eines Sohns, der
- kaum weiß, der
- nur in ungeformten Ahnungen
- begreift, warum ihm so geschieht.
Dort steht er, ausgeschlossen
und allein,
abgetrennt
- vom warmen Feuer in der Halle, in der er
ungestört die anderen -
noch ungebrochen, fröhlich -
ihre Gelage feiern weiß.
Ein Blick zurück.
Ein letztes Schlagen an
- das dunkle und verschlossene Tor.
Verzweifelt,
ein Aufheulen der Wut,
Resignation - in Angst,
und kalter, dummer Schauer des
- nicht einmal Wissens, um Zukunft und
- das Ziel des Weges.
Dann zaghaft -
erste Schritte, die den Sohn von seines Vaters Burg entfernen,
der heimatliche Herd - undeutlich, verschwimmt,
- und löst sich auf
- im Zwielicht eines neuen Morgens.
Ein Blick zurück
- zeigt nichts, als eine Fläche, die
- konturlos eine Mauer bildet.
Nie mehr zurück!
Kein Wort des Abschieds.
Keine noch so guten Wünsche.
Kein Wort der Hoffnung
- auf das Wiedersehen, bloß Schweigen und
- der liederliche Hauch entkörperter Dämonen.
DÄMONEN TANZEN ZUCKEND, LACHEND, SAUFEND, HUREND,
UM DAS FEUER IN DER NACHT. AN EINEM ORT, DEN NIEMAND FINDEN KANN ZU DIESER STUNDE, DER ALLENFALLS IM LICHTEN SONNENGLANZ DES NÄCHSTEN TAGES NOCH VEREINZELT SPUREN ZEIGT DES NÄCHTLICHEN GEBAHRENS.
„Vater, Vater, warum hast du mich verlassen? Um der Erlösung aller willen?“
„Nicht deshalb, Sohn, nicht deshalb, Sohn.“
„Warum also?“
„Allein um deinetwillen, Sohn!“
„Ich will es nicht, ich kann es nicht,
so schwach, so ärmlich, Vater,
vielleicht gar -
bin ich nicht einmal dein Sohn.“
ein Sich/Entfernen vom eigentlichen Sein,
vom heimatlichen Haus,
dem Reich des Himmels,
ein Sich/Entfernen aus dem Schutz der väterlichen Liebe
- und der Güte,
weiter, weiter, fort von dort
führt jeder Weg,
der -
im Sinne der Erkenntnis, der Erfahrung
- nötig ist, der
- zu beschreiten ist, um sich
- der Dinge erst bewusst zu werden.
An einem kalten, unfreundlichen Morgen schließt sich - auf diese Art
das Tor der väterlichen Burg,
hinter dem Rücken eines Sohns, der
- kaum weiß, der
- nur in ungeformten Ahnungen
- begreift, warum ihm so geschieht.
Dort steht er, ausgeschlossen
und allein,
abgetrennt
- vom warmen Feuer in der Halle, in der er
ungestört die anderen -
noch ungebrochen, fröhlich -
ihre Gelage feiern weiß.
Ein Blick zurück.
Ein letztes Schlagen an
- das dunkle und verschlossene Tor.
Verzweifelt,
ein Aufheulen der Wut,
Resignation - in Angst,
und kalter, dummer Schauer des
- nicht einmal Wissens, um Zukunft und
- das Ziel des Weges.
Dann zaghaft -
erste Schritte, die den Sohn von seines Vaters Burg entfernen,
der heimatliche Herd - undeutlich, verschwimmt,
- und löst sich auf
- im Zwielicht eines neuen Morgens.
Ein Blick zurück
- zeigt nichts, als eine Fläche, die
- konturlos eine Mauer bildet.
Nie mehr zurück!
Kein Wort des Abschieds.
Keine noch so guten Wünsche.
Kein Wort der Hoffnung
- auf das Wiedersehen, bloß Schweigen und
- der liederliche Hauch entkörperter Dämonen.
DÄMONEN TANZEN ZUCKEND, LACHEND, SAUFEND, HUREND,
UM DAS FEUER IN DER NACHT. AN EINEM ORT, DEN NIEMAND FINDEN KANN ZU DIESER STUNDE, DER ALLENFALLS IM LICHTEN SONNENGLANZ DES NÄCHSTEN TAGES NOCH VEREINZELT SPUREN ZEIGT DES NÄCHTLICHEN GEBAHRENS.
„Vater, Vater, warum hast du mich verlassen? Um der Erlösung aller willen?“
„Nicht deshalb, Sohn, nicht deshalb, Sohn.“
„Warum also?“
„Allein um deinetwillen, Sohn!“
„Ich will es nicht, ich kann es nicht,
so schwach, so ärmlich, Vater,
vielleicht gar -
bin ich nicht einmal dein Sohn.“
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