Samstag, 16. November 2024
Short Cuts I/TOT/1997-1999 - XVIII./Der Tod auf dem Jahrmarkt.
Ich ging von zu Hause fort, und einfach so umherzuwandern stand mein Sinn. Die Sonne prangte hell und strahlend am nahtlos blauen Morgenhimmel; ein lauer, ein weicher, einschmeichelnder Sommerwind, den ich bei jedem Schritt lustvoll auf meiner Haut verspüren konnte, brachte Bewegung in die zu vollem Grün erwachten Laubwolken der Bäume um mich herum. Ich war jung und voller Leben. Begeistert empfand ich das Spiel meiner Muskeln und Sehnen während des Gehens. Ich fühlte mich kräftig und gesund wie nie zuvor.
Die Zeit verstrich.
Nach etwa zwei Stunden des ziellosen Umherwanderns gelangte ich zu einer Talsohle, in deren Vertiefung ein hübsch anzusehendes Dörfchen gelegen war. Die Häuser des Dorfes erschienen mir so, als müssten in ihrem Inneren kleine, freundliche Wesen leben, Zwerge vielleicht mit zerknautschten, roten Mützen, bärtigen, rosig glänzenden Gesichtern. Frohgemut schritt ich die letzte Strecke hinab ins Tal. Ich war voller Neugier auf die Bewohner dieses Dorfes, auf ihre strahlenden Gesichter, auf den Wein, den sie mir kredenzen, auf die Geschichten, die sie mir erzählen würden, auf ihr Lachen und ihre muntere Gesellschaft.
Oh, wie naiv bin ich gewesen, wie einfältig.

(...)

***
Anfang. Vollständige Erzählung.

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