Donnerstag, 22. August 2024
Hispana - (Fragmente/FremdlerArchive) - Prolog.
Ich…
... erwache; er erwacht.
Der Mann, schlank mit braunem Haar, das nass an seinem Schädel klebt, erwacht - langsam, trübe sich aus einer bodenlosen Schwärze empor kämpfend, aus einer Ohnmacht, die ihn irgendwann während seines brutalen Überlebenskampfes in den unbarmherzigen Fluten des Meeres überkommen haben musste. Erst kommt der Schmerz, dann kommt die Kälte. Auch eine Art Schmerz.
Graue Wolken bedecken den Himmel, man hörte die Schreie der Möwen, die sich mit dem ewigen Anklatschen der Wellen ans steinige Ufer vermischten.
Schiffbruch erlitten!
Zögerlich sickerte Erinnerung in den Geist des Mannes. Die Wut der See, die längst richtungslos gewordenen Brecher, schaumgekrönt, ihre Flanken schärfer, steiler noch als der Stahl einer nach oben gerichteten, feindlichen Klinge.
Zuletzt: der schwerfällig knirschende Todesschrei des Schiffes.
Ich erinnerte mich an gefühllos gewordene Finger, verzweifelt in ein geschnürtes Bündel aus rauem Segeltuch gekrallt.
Festhalten, um jeden Preis.
Der Schmerz, jetzt verursacht durch das lange Liegen auf den spitzen, scharfkantigen Unebenheiten des Felsgesteins, zwingt zur Bewegung.
Von Schmerz zu Schmerz getrieben.

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