Freitag, 6. November 2020
„Bombshell“


USA 2019

Regie: Jay Roach

Solide und gut gefilmt, prima erzählt, klassisch umgesetzt und mit John Lithgow, Margot Robbie und Charlize Theron großartig besetzt.

Was will man mehr?

Besonders lobenswert: Jay Roach macht nicht den Fehler, seinen Film in allzu aufgeplusterte moralische und emotionale Höhen zu treiben, um damit das ultimative Me-Too-Fanal zu erschaffen. Er bleibt nüchtern betrachtend, und erzeugt gerade dadurch eine wesentlich nachhaltigere Wirkung, die letztlich auch die betroffenen Frauen, viel angemessener, als starke, gleichberechtigte und intelligente Wesen darstellt. Jede übertrieben Moralität, oder Emotionalität, jede zu dick aufgetragene Betroffenheitssoße, wäre nur wieder in die gleichen Klischees und Strukturen gekippt, die es ja eigentlich zu vermeiden und aufzubrechen gilt.

Ein großes Lob diesbezüglich also!

Noch ein Wort zu Nicole Kidman.

Es bricht einem fast das Herz, diese talentierte Schauspielerin in diesem, womöglich auch noch selbstverschuldeten, erbarmungswürdigen Zustand zu sehen. Das Gesicht zu einer nahezu ausdruckslosen Maske erstarrt, allenfalls noch zu höchstens 25 % nutz- und variierbar. Augenausdruck alleine reicht nicht aus, um wirklich herausragende schauspielerische Leistung zu erbringen. Eine echte Tragödie, wie ich finde (was auch immer da schiefgegangen ist). Finger weg von Botox, würde ich mal sagen.

Nicole Kidman sieht nicht mehr wie sie selbst aus, und das ist äußerst erschreckend.

Fazit: solide und gut gemachter Film mit großartigen Schauspielern, sehr unterhaltsam, empfehlenswert.

89 %

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